Können Kosmetikstudios einen Weg aus der Armut bieten?
Amazi betreibt eine Kette von Nagel- und Kosmetikstudios in Südafrika. Amazi schult benachteiligte Frauen, stellt sie als Kosmetikerinnen in den eigenen Studios an und gibt ihnen eine Karrierechance. Dabei nutzt Amazi eine Marktlücke, indem es gezielt hochwertige Kosmetikdienstleistungen für die weitgehend vernachlässigten Konsumentinnen aus der urbanen Mittelschicht anbietet.
elea unterstützt Amazi als Investor und strategischer Partner bei der Entwicklung des Unternehmens und im Kampf gegen Ungleichheit und Arbeitslosigkeit.
Amazis Bezug zum südafrikanischen Kontext
Divya Vasant, die Gründerin von Amazi, startete eine Karriere im Finanzsektor. Mit zunehmendem beruflichen Erfolg suchte sie nach einem Weg, um sich direkter für die Entwicklung ihres Landes einzusetzen. Insbesondere aufgrund zweier Beobachtungen entwickelte sie die Gründungsidee für Amazi:
Erstens ist Arbeitslosigkeit unter südafrikanischen Frauen noch weiter verbreitet als unter Männern, und Frauen der mittleren und unteren Einkommensschichten sind besonders stark betroffen. Über 30% dieser Frauen sind arbeitslos, was sich auch auf die Zukunftsperspektiven ihrer Kinder auswirkt. Neben dem Problem erkannte Divya in dieser Situation aber auch eine Chance um brachliegendes Potential für Südafrikas Wirtschaft und Gesellschaft zu nutzen.
Zweitens sind Güter und Dienstleistungsmärkte in Südafrika hauptsächlich auf eine wohlsituierte Minderheit der Bevölkerung ausgerichtet. In Südafrika herrscht gemäss der Weltbank die grösste Chancen- und Einkommensungleichheit der Welt. Die Kosmetikbranche spiegelt diesen Umstand ganz besonders wider. Eine überwältigende Mehrheit der südafrikanischen Konsumenten ist einkommensarm oder gehört der unteren Mittelschicht an. Die Kaufkraft dieser Mehrheit der südafrikanischen Bevölkerung wird jedoch grösstenteils ignoriert von der Branche, die sich fast ausschliesslich an die verhältnismässig kleine Oberschicht richtet.
Divya kombinierte die enorme Nachfrage nach einer existenzsichernden Tätigkeit mit der unbefriedigten Nachfrage nach Kosmetikdienstleistungen und gründete Amazi. Sie erschliesst damit das gesellschaftliche und wirtschaftliche Potenzial von Frauen, die ansonsten vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind und gibt diesen so eine Zukunft.
Was ist die soziale Wirkung von Amazis wirtschaftlichem Erfolg?
Was schätzen Sie, als Kundin, besonders an Amazi?
Die "Academy" und die Nagel- und Kosmetikstudios
Amazi hat eine eigenständige Methode für die Rekrutierung und Ausbildung entwickelt und schult die Mitarbeiterinnen in der eigenen Amazi „Academy“. Die „Academy“ prüft die Bewerberinnen auf ihr Potenzial, anstatt auf vorherige Arbeitserfahrung in der Branche oder auf akademische Qualifikationen, die oft fehlen, abzustellen. Beurteilt werden Motivation, Lernfähigkeit und Durchhaltewillen. Die sorgfältig ausgewählten Frauen erlernen in täglichen Schulungseinheiten technische Fähigkeiten sowie hochwertigen Kundenservice. Das Programm an der „Academy“ dauert vier Monate. Danach beginnen die Frauen in den Salons mit Kundinnen zu arbeiten und lernen dabei laufend neue technische Fertigkeiten und Sozialkompetenz dazu. Eine Karriere bei Amazi kann bis zur Geschäftsführerin eines neuen Salons oder zu anderen Schlüsselrollen in der Organisation führen. Amazi unterstützt dabei von Anfang an auch die Persönlichkeitsentwicklung und insbesondere das Selbstvertrauen der Frauen. Dieser ganzheitliche Ansatz bildet die Basis für den transformativen Prozess, welche die Frauen bei Amazi durchlaufen.
Lebensverändernde Chancen für benachteiligte Frauen
Als Zanele Yende im Alter von sechzehn Jahren schwanger wurde, war ihre Mutter zutiefst enttäuscht. Sie hatte sich ein besseres Leben für ihre Tochter gewünscht und versuchte Zanele davon zu überzeugen, ihren Schulabschluss trotzdem zu machen. Aber Zanele fand einen Job in einer Fabrik, begann ein — wenn auch niedriges — Gehalt zu verdienen und begnügte sich damit.
Als ihre Tochter jedoch älter wurde, änderte Zanele ihre Meinung. Sie beschloss, einen Weg zu finden, um ihrer Tochter ein besseres Leben zu ermöglichen. Als ihr eine Freundin von der Amazi „Academy“ erzählte, erkannte sie ihre Chance. Sie bewarb sich und wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. "Ich erinnere mich an das Lächeln meiner Mutter, als ich im Interviewprozess erfolgreich war. Unabhängig von unseren Lebensumständen träumen wir doch alle davon, unsere Eltern stolz zu machen."
Vier Monate lang legte Zanele täglich einen über zweistündigen Weg zum Unterricht zurück. Heute arbeitet sie als professionelle Amazi-Kosmetikerin und beschreibt ihre Entwicklung wie folgt: "Meinen Erfolg bei Amazi verdanke ich zu einem grossen Teil den anderen Frauen, die mich unterstützen. Sie zeigen mir jeden Tag, dass ich wertvolles Teammitglied bin und meinen Platz im Team verdiene." Zanele ist inspiriert von den Frauen in den Führungspositionen von Amazi und von der Gründerin Divya. Zu sehen, dass Frauen mit einem ähnlichen Hintergrund wie sie selbst Ambitionen haben und ihre Ziele erfolgreich umsetzen, lässt ihre eigenen Ziele realistisch erscheinen. Sie ist stolz darauf, dass sie ihrer Tochter nun bessere Zukunftsperspektiven ermöglichen kann und ihr selbst als Vorbild dient.
Amazi und elea
Divya Vasant ist eine inspirierende Unternehmerin mit einer klaren Mission, einem einzigartigen Geschäftsmodell und einem talentierten Team. elea erkannte Amazis Potenzial und beschloss Ende 2017, als erster externer Investor, das ambitionierte Unternehmen zu unterstützen. Seither arbeiten Amazi und elea in einer strategischen Partnerschaft eng zusammen. eleas Unterstützung geht damit weit über das investierte Kapital hinaus, wobei elea auf fachliche Kompetenz und langjährige Erfahrung mit vergleichbaren Unternehmen in ihrem weltweiten Beteiligungsportfolio zurückgreift.
Neben dem Engagement im Verwaltungsrat, berät elea Amazi bei der Entwicklung der Expansionsstrategie und der Organisationsstrukturen, welche für nachhaltiges Wachstum nötig sind. Amazis Führungsteam erhält auch Mentoring zu Führungsfragen. Das Ziel von elea ist dabei, Amazi zu helfen, sein unternehmerisches und soziales Potential voll auszuschöpfen.
Ausblick: Nachhaltige Expansion
Amazi hat Trainingszentren in Kapstadt und Johannesburg aufgebaut und wird die Kette eigener Nagel- und Kosmetikstudios in beiden Städten erweitern. Jedes Jahr beginnen zwei weitere Gruppen von Frauen ihre Ausbildung in der Amazi „Academy“ und wenden ihre Kenntnisse danach in den Amazi-Studios an. Amazi ist ein Ort, an dem die Frauen über ihre berufliche Entwicklung hinaus Unterstützung erhalten und eine Gemeinschaft finden, die ihnen Selbstvertrauen und Motivation verleiht. Professionalität und Qualitätsorientierung sind der Schlüssel zu einer zunehmenden Zahl von Neu- und Stammkunden und somit zum Wachstum von Amazi und seiner einzigartigen Kette von Nagel- und Kosmetikstudios sowie seiner sozialen Wirkung.
Seit 2017
Amazi
http://amazibeauty.co.za/