Mit Erfolg durch ein weiteres Ausnahmejahr: fünf neue Impact-Ventures zur Bekämpfung absoluter Armut

31. Dezember 2021

Die elea Foundation for Ethics in Globalization, ein in Zürich ansässiger aktiver philanthropischer Impact-Investor, blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2021 zurück: Trotz pandemiebedingten Einschränkungen konnte elea das Portfolio um fünf innovative Impact-Ventures erweitern, den philanthropischen Investorenkreis weiter stärken und das elea-Team um junge Talente sowie etablierte Spezialisten erweitern. Ungeachtet dieser Erfolge prägen widerstreitende Gefühle den Rückblick auf das Jahr: Dankbarkeit für die privilegierte eigene Situation, Sorgen und Unsicherheiten bezüglich der Zukunftsfähigkeit verschiedener Ventures und Mitgefühl sowie Solidarität mit den Menschen in armen Ländern.

Ein weiteres Ausnahmejahr geht zu Ende. Während einige Länder dank weitreichender Massnahmen inklusive umfassender Impfkampagnen zumindest zeitweise eine gewisse Normalität erfahren konnten, waren einmal mehr vor allem die ärmsten Länder von den Auswirkungen der Pandemie am stärksten negativ betroffen. „Für unsere Impact-Unternehmerinnen und -Unternehmer und die Menschen, deren Lebensbedingungen sie verbessern wollen, bedeutet das weiterhin grosse Einschränkungen und massive Herausforderungen“, kommentiert Peter Wuffli, Gründer und Präsident des Stiftungsrates von elea. Während eleas Beiträge in der ersten Jahreshälfte noch mehrheitlich durch Kriseninterventionen geprägt waren, konnte elea im Verlaufe des Sommers den Blick wieder stärker nach vorne richten und zusammen mit ihren Partnerorganisationen inhaltlich an der Weiterentwicklung ihrer Geschäfts- und Impactmodelle arbeiten. Bei einigen Ventures blieb das Umfeld jedoch herausfordernd. Andreas Kirchschläger, Geschäftsführer von elea, dazu: „Unsere Partnerunternehmen in Indien waren während der Infektionswelle im Frühling in vielfältiger Hinsicht extrem gefordert. Zur Milderung der gravierenden menschlichen Härtefälle haben wir einigen lokalen Organisationen direkt humanitäre Hilfe zukommen lassen, an der sich neben elea auch das elea-Team persönlich beteiligt hat“.

Die Krise als Chance

Anderen Venture-Partnern wiederum war es möglich, die krisenbedingten Hürden durch Anpassungen in der Kundenbetreuung, mittels beschleunigter Digitalisierung von Prozessen oder dank einer Neuausrichtung des Angebots, in Chancen umzuwandeln. „Während die meisten elea-Ventures die Krise insgesamt gut bewältigt haben, verzeichneten wir leider auch Rückschläge: Bei awamo, einem Unternehmen, das armen Haushalten in Uganda einen fairen Zugang zu Finanzprodukten ermöglicht, und Lynk, einem Venture, das eine Online-Plattform in Kenia aufbaut, um Aufträge an lokale Handwerker zu vermitteln, wurde aufgrund der Auswirkungen der Pandemie die Weiterführung der Organisationen in Frage gestellt. Während es uns bei awamo gelungen ist, den operativen Kern des Unternehmens zu verkaufen und damit Impact für die Zukunft zu erhalten, sind wir bei Lynk noch daran, eine nachhaltige Lösung zu finden“, erklärt Adrian Ackeret, CFO von elea.

Fünf neue Ventures zur Reduktion von absoluter Armut

Die Suche und Prüfung von neuen Investitionsmöglichkeiten erforderte unter den gegebenen Umständen viel Flexibilität. So führte das elea-Team erstmals virtuelle Scoutingtouren und Due Diligences durch. „Wir sind stolz, dass unser Portfolio trotz der grossen Einschränkungen um fünf innovative Impact-Ventures gewachsen ist“, freut sich Stefan Kappeler, COO von elea. ATEC, ein Vertreiber von Elektrokochgeräten mit benützungsabhängigem Abzahlungsmechanismus in Kambodscha und Bangladesch, trägt mit diesem innovativen Ansatz zur Reduktion von absoluter Armut sowie von CO2 -Emissionen bei. In Indien bietet Hasiru Dala Innovations Müllsammlern faire Arbeitsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten und Lernern ermöglicht ungelernten Berufseinsteigern in der Auto- und Textilindustrie den Zugang zu formeller Aus- und Weiterbildung. In Liberia produziert und vertreibt J-Palm in Zusammenarbeit mit Kleinbauern sozial und ökologisch nachhaltiges Palmöl und in der kenianischen Hauptstadt Nairobi bietet Kwanza Tukule Betreiberinnen und Betreibern von Strassenküchen in informellen Siedlungen einen kostengünstigen und zuverlässigen Lieferdienst für qualitativ hochstehende Zutaten an. „Wir sind überzeugt, mit unseren Investitionen in diese fünf Unternehmen einen weiteren wichtigen Beitrag zur Bekämpfung absoluter Armut mit unternehmerischen Mitteln zu leisten“, resümiert Stefan Kappeler.

Gründung einer Plattform für elea Unternehmerinnen und Unternehmer

Ein Höhepunkt des Jahres war die Lancierung der elea Entrepreneurs‘ Community (eEC). Die eEC soll den Erfahrungsaustausch zwischen den elea Unternehmerinnen und Unternehmern gezielt fördern und sich zu einer Plattform für gegenseitiges Lernen entwickeln. Mit der IMD Business School Lausanne hat elea zudem – neben einer Vielzahl inhaltlicher Initiativen – das „Leading for Impact“ Programm ins Leben gerufen. Das Programm adressiert die spezifischen Bedürfnisse von Impact-Entrepreneurs. Zudem unterrichteten Mitglieder des elea Teams erneut im Rahmen des MBA Programms am IMD und begleiteten die EMBA Discovery Expedition nach Peru.

Stärkung des philanthropischen Investorenkreis und des Teams

Einen weiteren Höhepunkt in diesem herausfordernden Jahr stellte der elea Philanthropic Investors‘ Circle Anlass dar, an welchem elea vier Impact-Entrepreneurs aus Indien, Pakistan, Tansania und Simbabwe physisch und virtuell im neu renovierten Kongresshaus Zürich begrüssen durfte. Der Abend stand im Zeichen des Dankes an Investoren und Freunde für ihre Unterstützung und ihr Vertrauen in elea. Denn auch in diesem herausfordernden Jahr ist eleas Kreis philanthropischer Investoren weiter gewachsen und bestehende Partnerschaften konnten verlängert werden. eleas besondere Dankbarkeit gilt Jürg und Manuela Schaeppi, welche dem elea Comité de Patronage beigetreten sind, und Felix und Maria Haldner für die grosszügige Erhöhung ihres Engagements.

Um ihre Aktivitäten im Kampf gegen die Armut weiter auszubauen, hat elea ihr Team entsprechend verstärkt: Mit Greta Carioli, Karoline Rast, Arnaud Schuele und Isabelle Sun durfte elea eine weitere Generation talentierter Hochschulabsolventinnen und -absolventen von führenden Universitäten im Rahmen des elea Talent Program willkommen heissen. Durch das Engagement von Benoît Demaurex als Executive Director konnte eleas Führungskompetenz erweitert werden. Mit Lars Flükiger als IT Analyst und Elena Torresani als Leiterin Kommunikation und Partnerschaften gelang es elea zudem, weitere wichtige Funktionen zu besetzen.

Peter Wuffli blickt mit Zuversicht auf das kommende Jahr: „Auch wenn die Rahmenbedingungen in absehbarer Zeit wohl nicht einfacher werden, bin ich überzeugt, dass wir mit elea sehr gut aufgestellt sind, um für unsere Impact-Ventures ein verlässlicher Partner zu sein und für neue Ventures ein solcher zu werden. Gemeinsam kommen wir so unserem Ziel –der Reduktion absoluter Armut mit unternehmerischen Mitteln – einen Schritt näher.“

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